Hi Spicer und RudiS,
da die Spurensuche offenbar sehr schwierig ist, zeige ich hier die Lösung des Problems.
LTspice ordnet die Stromrichtung für Komponenten wie L,C,R....automatisch zu, ohne dass man dies im Schaltplan erkennen kann.
Im ausgewählten Beispiel ist genau dies der Fall. Die Schaltpläne sind optisch identisch. Und doch gibt es einen Unterschied.
In der Schaltung "Stolperfalle Stromrichtung_2" ist die Drossel L1 gegen die in der Schaltung "Stolperfalle Stromrichtung" um 180° horizontal gedreht.
Dies kollidiert mit der Anweisung in der Hsense (current dependent voltage source), wo der Parameter "I(L1)" ohne Vorzeichen, und damit positiv vorgegeben ist.
Das Problem der nicht zueinander passenden Stromrichtungen führt dazu, dass der Netzstrom in der "Stolperfalle Stromrichtung_2" ca. 4KA, statt ca. 11,8A wie in "Stolperfalle Stromrichtung" wird !!!
Lösung:
1. Stromrichtung durch L1 kontrollieren. Der Strom muss entsprechend dem Rechtspfeil verlaufen, nicht nach links.
2. Deshalb die Drossel L1 in "Stolperfalle Stromrichtung_2" horizontal um 180° drehen, dann stimmt auch die Netzstromamplitude.
Alternativ könnte man in der Hsense-Quelle das Vorzeichen für I(L1) mit einem negativen Vorzeichen versehen. Das wäre dasselbe.
Rudi, Du warst mit "ind" schon auf der richtigen Spur. Ich habe jetzt ind2 verwendet. Das ist aber auch nicht günstig (siehe *).
Noch besser wäre es, wenn die Bauteile L,C,R in der LIB mit z.B. einem Pfeil für die zugeordnete Stromrichtung hinterlegt wären. Dann würde man bei der Bauteileplazierung automatisch auf den richtigen Drehsinn
achten. *) Ein Dot(Punkt) ist bei der Drossel weniger geeignet, da LTspice bei gekoppelten Drosseln (Spulen) automatisch Dots vergibt. Ausserdem ist damit die Stromrichtung noch nicht plausibel erkennbar.
Nun gibt es natürlich Schaltungen, bei denen die Drehrichtung eine untergeordnete Rolle spielt, was nicht bedeutet, dass man generell unaufmerksam sein sollte. Gerade bei Simulationen, bei denen man das
Ergebnis noch nicht kennt, verlässt man sich gerne auf die Simulation und denkt, meine Schaltung taugt nichts. Dabei lag es evtl. nur an der falschen Anordnung der Komponenten.
Ich bin schon oft auf dieses Problem hereingefallen und dachte, es wäre vielleicht erwähnenswert, mal darauf hinzuweisen. Es hat letztendlich nichts mit der PFC-Schaltung zu tun. Das war nur ein Beispiel zur Demo.
Als Anhang die angepassten Files, wobei sich bei der Simulation die *.plt-Plots automatisch öffnen.
Gruss
Udo